Leni Hanselmann läuft zum deutschen U18-Titel

Rostock (ebk) In einem dramatischen Rennen sicherte sich Leni Hanselmann (MTV Ingolstadt) bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock trotz eines Sturzes in der Mitte des Rennens den Titel über 2000 Meter Hindernis in der Jugend U18.

Auf der von einem Regenschauer noch nassen Bahn machten sich sechzehn Athletinnen auf den Weg über fünf Runden mit jeweils fünf Hindernissen und einem Wassergraben. Gleich nach dem Startschuss setzte sich Emely Krieger (LC Rehlingen) mit sehr hohem Tempo vom Feld ab, eine Verfolgergruppe mit allen Favoritinnen, darunter auch die MTV-Läuferin, bildete sich schon in der ersten Runde heraus. Zum Ende der dritten Runde sorgte Leni Hanselmann für einen Schreckmoment: Mit dem Nachziehbein blieb sie am Hindernis auf der Zielgerade hängen und stürzte. Dank einer Energieleistung konnte sie aber kurz danach den Anschluss an die Spitzengruppe wieder herstellen. Auf der Schlussrunde setzten sich Leni Hanselmann und Top-Favoritin Jule Lindner (LG Bamberg), die bei den bayerischen Meisterschaften im MTV-Stadion noch klar vor der Ingolstädterin gewonnen hatte, von der Spitzengruppe ab. Als beide die bis dahin führende Emely Krieger 300 Meter vor Schluss eingeholt hatten, nutze Hanselmann das Überholmanöver, um sich an die Spitze zu setzten. Dem dann folgenden langen Schlussspurt hatte Jule Lindner nichts mehr entgegenzusetzen. Leni Hanselmann überwand noch sicher den letzten Wassergraben und das Hindernis auf der Zielgerade und kam schließlich mit einer guten Sekunde Vorsprung ins Ziel.

Mit 6:48,68 Minuten verfehlte die selbstbewusste Läuferin trotz des eher ruhigen Anfangstempos ihre persönliche Bestzeit von 6:47,64 Minuten von der U18 Jugendgala in Kassel nur knapp. Trainerin Birgit Nixdorf hatte ihrem Schützling, der noch dem jüngeren U18-Jahrgang angehört, nach Silber im Vorjahr über 800 m in der Jugend U16 zwar wieder eine Medaille zugetraut. Dass es eine goldene werden würde, und das nach einem solchen Rennverlauf, war dann doch eine Riesenüberraschung.

Die zweite Kaderathletin des MTV Ingolstadt, die in Rostock am Start war und ebenfalls einen Platz unter den besten Acht angestrebt hatte, erlebte dagegen eine große Enttäuschung. Nach einem guten Einspringen verlor Lina Burghardt nach einem Fehlversuch bei ihrer Anfangshöhe völlig den Faden und kam nie in ihren Anlaufrhythmus. Mit nur einem gültigen Versuch über 1,60 Meter musste sie sich am Ende mit Platz 14 im Hochsprung der Jugend U18 zufriedengeben.

Vielen Dank für die Fotos an Theo Kiefner