Tolle MTV-Bilanz bei bayerischen Meisterschaften
Regensburg (ebk) Bei den bayerischen Meisterschaften in der Leichtathletik holte das Team des MTV Ingolstadt im Stadion am Weinweg im Vorfeld nicht für möglich gehaltene acht Medaillen. Dazu kamen bei optimalen Witterungsbedingungen weitere erfüllte DM-Normen und zahlreiche persönliche Bestleistungen und Finalplatzierungen.
Die beiden Goldmedaillen für die MTV-Leichtathleten gingen dabei an Routinier Manuel Marko und Newcomer Chris Göltl. Mit seinem besten Wettkampf seit eineinhalb Jahren holte der immer wieder von Fußverletzungen geplagte Manuel Marko den Titel im Hochsprung der Männer. In einem spannenden Duell besiegte er den frisch gebackenen süddeutschen U23-Meister Simon Körber (TV Leutershausen) und übersprang als einziger Athlet 2,01 Meter. Erst die DM-Norm von 2,06 Metern war für den Polizeibeamten, der seit drei Jahren wieder in Würzburg lebt, Endstation. Nach seinem Wechsel in die MTV-Trainingsgruppe von Roland Balzer nutzte Chris Göltl seine erst Saison auf der Bahn zu einem starken Lauf über 5000 Meter. Im gemeinsamen Rennen mit den Männern konnte sich Göltl von seinen U23-Konkurrenten über zehn Sekunden absetzen und in 15:56,05 Minuten seinen ersten Landestitel gewinnen.
Die wertvollste Leistung des MTV-Teams ging aber auf das Konto von Langsprinter Thilo Traue, der sich erst diese Saison auf die 400 Meter spezialisiert hat. In seinem erst dritten Rennen über die Stadionrunde holte der Student, der in Regensburg von MTV-Urgestein Hans Lang betreut wurde, Silber gegen deutlich höher eingeschätzte Konkurrenten. In 47,98 Sekunden verbesserte er dazu seinen Hausrekord um über eine halbe Sekunde und hat nun gute Chancen auf einen der nur 24 Startplätze bei den deutschen Meisterschaften in Kassel am 8. Juli. Am zweiten Tag setze Traue noch ein weiteres Glanzlicht. Im Vorlauf über 200 Meter fiel die nächste persönliche Bestzeit, die Uhren blieben für den MTV-Sprinter bei 21,81 Sekunden stehen. Im Endlauf bedeuteten 22,01 Sekunden bei deutlich schlechteren Windbedingungen einen sehr guten fünften Rang. Seine Trainingspartnerin Sofie Nixdorf überraschte in Regensburg mit zwei Endlaufteilnahmen bei den sehr gut besetzten Frauenrennen. Über 100 Meter gab es nach 12,35 Sekunden im Vorlauf eine neue persönliche Bestzeit von 12,24 Sekunden im Halbfinale, der die MTV-Athletin als Sechste des Endlaufs 12,35 Sekunden folgen ließ. Über 200 Meter bedeutete eine Steigerung auf 25,36 Sekunden im Finale nach 25, 46 Sekunden im Vorlauf sogar den vierten Platz.
Die beiden schon für die U18-DM qualifizierten MTV-Athletinnen Leni Hanselmann und Lina Burghardt erfüllten ein weiteres Mal ihre Normen für die deutschen Titelkämpfe, die Ende Juli in Rostock über die Bühne gehen werden. Leni Hanselmann, die bereits über 800 Meter und 2000 Meter Hindernis für Rostock qualifiziert ist, musste sich über 800 Meter erst im Sprint der ein Jahr älteren Emma Lindner (LG Bamberg) geschlagen geben. In Saisonbestleistung von 2:13,97 Minuten holte sie mit sicherem Vorsprung Silber. Bronze gab es für Lina Burghardt im Hochsprung, die bereits zum dritten Mal in diesem Sommer die DM-Norm von 1,70 Meter meistern konnte und nur knapp an ihrer neuen Freiluftbestleistung von 1,73 Meter scheiterte. In dem hochklassigen U18-Wettkampf hatten die ersten fünf Springerinnen eine bessere Höhe als die bayerische Meisterin der Jugend U20 am Tag zuvor.
Der fleißigste Medaillensammler bei den MTV-Jugendlichen war der erst sechzehn Jahre alte Zehnkämpfer Julian Burghardt. Das MTV-Talent wurde im Frühjahr nach einem Sturz beim Hürdentraining durch eine heikle Ellbogenverletzung ausgebremst, kommt nun aber immer besser in Form. Er gewann bei den Spezialisten gleich drei Bronzemedaillen mit jeweils neuen persönlichen Bestleistungen: 3,90 Meter beim Stabhochsprung, 13,57 Meter beim Kugelstoßen und 41,20 Meter mit dem Diskus bedeuteten jeweils den dritten Platz in der Jugend U18. In derselben Altersklasse zeigten zwei Mitglieder der Sprintgruppe der DJK Ingolstadt schnelle Rennen. Florian Wanka belegte über 200 Meter nach einer Steigerung auf 22,90 Sekunden im Vergleich zum Vorlauf (23,02 Sekunden) den vierten Platz. 52,28 Sekunden über 400 Meter bedeuteten Platz fünf, 11,41 Sekunden über 100 Meter Platz sieben. Seine Vereinskameradin Lara Wagner verpasste über 100 und 200 Meter trotz guter Zeiten von 13,17 bzw. 26,92 Sekunden das Finale. Dafür erreichte sie Rang sechs über 400 Meter in Saisonbestzeit von 60,51 Sekunden. In einem harten Rennen über 1500 Meter der weiblichen Jugend U18 bei heißen Temperaturen am Nachmittag belegten die beiden MTV-Talente Cosima Adam (5:19,00 Minuten) und Maria Binder (5:45,37 Minuten) die Ränge elf und fünfzehn. Kaitlyn Herbert (MTV Ingolstadt), die einzige Starterin in der Jugend U20 aus der Region, konnte sich nach großen Anlaufproblemen beim Weitsprung im letzten Versuch noch auf 5,17 Meter steigern, was einen guten fünften Rang bedeutete.